Der Weiler Hunzinga wurde vor mehr als 1000 Jahren, im Jahre 982 dem Kloster St. Gallen geschenkt. Der Donator war Eginolf von Kyburg, Bischof von Lausanne, welcher seine Ausbildung in St. Gallen erhalten hatte. Es folgten 700 Jahre dunkles Mittelalter. Als ältesten Besitzer des Hunzigenguts finden wir:

Grossrat FRANZ EMMANUEL TSCHIFFELI (1681-1729); nachfolgend: Landmajor JOHANN RUDOLF FISCHER VON REICHENBACH, geb. 1733, der als Erbauer des schönen, herrschaftlichen Landhauses gilt.

Architektonisch beurteilt ist das Herzstück des Hunzikenguts, das Herrenhaus, zwischen 1750 und 1780 entstanden. Die Familie Fischer von Reichenbach war sehr begütert und nannte zahlreiche grosse und schöne bernische Landsitze ihr eigen. Der Bruder von Johann Rudolf Fischer war Samuel Fischer, Landvogt zu Lenzburg.

Später übernahm MAJOR SCHAUFELBERGER das Hunzikengut und nachfolgend im März 1777: BEAT EMMANUEL VON TSCHARNER (1743-1805), Offizier in sardinischen Diensten, Grossrat und letzter Vogt von Signau. Seine Witwe Johanna, Elisabetha, geb. von Lerber, besass den Landsitz bis im Dezember 1817 und verkaufte ihn dann an ihren Sohn BEAT FRIEDRICH VON TSCHARNER, gemäss erster grundbuchlich nachweisbarer Abtretung. Die nachfolgenden Handänderungen können im Grundbuch nachgelesen werden.

EMIL SIDLER-BRUNNER (1844-1928), Privat-Banquier in Luzern, Gründer der heute noch bestehenden Stiftungen Lucerna und Stiftung für Suchende, erwarb das Hunzikengut im Jahre 1911. Später ging das Gut an seinen Sohn: ALFRED SIDLER-STEINER (1881-1948) über und wurde von diesem bis zum Jahre 1931 bewirtschaftet und zu einem weitherum bekannten landwirtschaftlichen Musterbetrieb ausgebaut.

In der Erbfolge ging das Hunzikengut an die Erbgemeinschaft Alfred Sidler-Steiner mit Frau Antoinette Sidler-Steiner und deren Kinder Rosmarie, Alfred Sidler-Wertmüller, Rudolf Sidler-Müller und Werner Sidler-Leu über. Die Kinder wurden alle im Herrenhaus problemlos mit Hilfe einer Hebamme geboren. Dr. med. vet. WERNER SIDLER-LEU (1926-2015) von Worb, erwarb das Gut 1992 von seinen Geschwistern. 2008 errichtete er seine Stiftung. Das Hunzikengut wurde 2011 grossteils in die Stiftung übergeführt. Die restlichen Parzellen gingen mit dem Ableben von Dr. Werner Sidler in das Eigentum der Stiftung über.

Die Stiftung ist – neben ihren gemeinnützigen Aufgaben wie Naturschutz, Tierschutz und Artenschutz – auf unbestimmte Zeit hinaus im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch verpflichtet, das Hunzikengut als Gesamtkomplex zu erhalten. Aber auch dies erfolgt in erster Linie aus der Optik einer Naturschutzorganisation.